Zanclus frißt

Was hätte ich deiner Meinung nach machen sollen?

Tom

Hallo,
ich habe den Thread angefangen zu lesen und ab S. 3 nur noch überflogen, da es immer in Kontroversen bzgl Haltbarkeit/Ernährung und Artenschutz/Importverbot endet.
Wer hat eigentlich schon mal dran gedacht, nicht immer die 'heiklen' Arten in 'riffsicher' und 'bösartig' zu klassifizieren?
Vielleicht wäre es mal ein grundsätzlicher Punkt, zu überlegen, das die jeweilig angenagten niederen Tiere Nahrungsergänzung für nicht vorhandene Grund-oder Hauptnahrung darstellen? ...oder wie in einem Fall bei mir geschehen, 2 jahrelang gut stehende Euphyllias infolge eingeschleppter Bakteriose und dahinsiechens innerhalb von 2 Tagen von einem Imperator vernascht wurden.
Der im übrigen ansonsten nichts an niederen Tieren beachtet.
Warum sterben z.B. unzählige Chelmons, die monatelang alles fressen (bis zu nicht nahrungsspezifischen Früchten und Gemüse) und dann trotzdem den Löffel abgeben?

Mir wurde von verschiedener Seite zur Lösung meines Glasrosenproblems vor 2 Jahren im großen Becken Platax offeriert. Und das von Händlern, die eigentlich jeder in D als Kapazitäten kennt.
Da frage ich mich, ob ich denen vielleicht über bin, weil ich -, falls sie wirklich mit der Plage aufräumen und dann vor leerem Teller sitzen-, keine Antwort zur weiteren Haltbarkeit erhielt.

Was sind mir in den vergangenen beiden Jahren, seit das große Becken steht, schon Problemkandidaten angeboten worden. Zwischenzeitlich wären diese Fische schon wie Sardinen in Dosen gepackt, wenn ich keinen Riegel vorgeschoben hätte.
Da frage ich mich ehrlich, wo die Vernunft der Händler bleibt, was sie den Leuten alles für ihre Pfützen verkaufen, nur um ein in menschlichen Augen unästhetisches oder nesselndes Problem mit einem Freßfeind zu bekämpfen.
Und wie so üblich, nicht alles dafür vorgesehene geht an das bewußte 'Problem'.
und dann??

udo,
ich habe auch nie gesagt, das Mesp. globulus der 100%ige Freßfeind für Hydroiden ist. Von einstmals 30 der gleichen Art hat nur einer bei mir die Vorliebe dafür entdeckt. [132]

@all
zu guter Letzt: was ist wohl wertvoller?
ein oder mehrere Stein(e) mit Plagen bewachsen, den/die man problemlos herausnehmen und wirklich entsorgen kann, oder ein Fisch, der eingesperrt und nicht weiß, was von ihm erwartet wird;
dann nach Wochen/Monaten/Jahren krepiert, da ihm seine eigentliche Nahrung aus seinem Lebensraum entzogen wurde und ab da mit totem Futter, Flocken und Grünzeug am Leben erhalten wird.
Wenn er dann in seinem nicht artgerechten Käfig mangels verkehrter Vergesellschaftung, fehlendem Partner, fehlender Bewegungsfreiheit aus lauter Langeweile an die Kostbarkeiten geht, -wer will ihm das verübeln? s.o.
ich nehme mich nicht aus, -mir sind selbst schon genug Fehler in der Haltung unterlaufen.
Nur insofern war ich lernfähig, das bei mir a) kein überheikler Fisch, b)keine als Raritäten bekannten Fische zu finden sind , und c) ich abwägen kann, was für ein auftretendes Problem mit welcher Maßnahme behoben werden kann, um nicht gleich zu einem (leider) jederzeit vorhandenen Fisch greifen zu müssen.

Und ich bin wirklich stolz drauf,-das soll keineswegs vermessen oder überheblich klingen-, das einige Fische, welche bei mir leben sehr wohl auch an Korallen, Schwämme etc. gehen und mich das eigentlich wenig kratzt. An Flossenträgern habe ich keinen Überbesatz, und das, was 'Problemkandidaten' abnaschen, wächst leicht wieder nach.

Hallo Jürgen,
habe vohin natürlich dich gemeint, als ich udo geschrieben hatte; und du mit Christian wahrscheinlich mich [120] (auch nicht verkehrt, ist mein 2. Vorname)

ich schere wirklich nicht alle Händler über einen Kamm; nur sehe und lese ich, was ich alles an Fisch angeboten bekomme. Und da frage ich mich doch, wie die Fische in die einzelnen Becken gekommen sind.
Sicherlich ist da zum größten Teil der Aquarianer schuld; denn wenn er/sie den gewünschten Fisch nicht bei dem einen Händler bekommt, dann eben beim nächsten [127]

bzgl. der Plagen: was meinst du, was ich schon alles mitgemacht habe. Einmal mußte ich ein kompl. 600Ltr. Becken ausräumen; da sind sogar die Seesterne auf Zehenspitzen durchgelaufen.
Glasrosen ohne Ende; zu der Zeit probierte ich noch alles an Fisch aus, was der Handel hergab.
Nichts zu machen. Kein Viech ging an die Glasrosen.
(übrigens leben alle Probanden bis auf einen Feilenfisch immer noch bei mir)
Als letzte Rettung fing dann dennoch ein Chaet. auriga zaghaft zu fressen an, wurde der Plage aber nicht Herr.
Über 2 Jahre dauerten meine Ausrottungsversuche, Hydroiden kamen noch dazu....
und, was soll ich sagen, nach 2 Jahren !!!! plötzlich fand einer der Seeigel Geschmack an den Hydroiden und der mittlerweile erwachsene Imperator räumt Korallen auf die Seite, um an versteckte Glasrosen zu kommen. Zwei Kleinii's schauen deppert zu.
Alles nur eine Frage der Zeit. Heutzutage betreibe ich ein Plagenbecken, um jedem Tier seine entdeckten Leibspeisen ab und zu bieten zu können.

Aber es ist wie im richtigen Leben; Angebot und Nachfrage ....
Ein Zebrasoma schwimmt in einem Becken bei mir inmitten eines Caulerpawaldes. Er rührt sie nicht an.
Nehme ich einen bewachsenen Caulerpastein aus seinem Becken und werfe ihn ins große Becken.....das Wasser brodelt und im Nullkommanix ist der Stein blitzblank. Da langen alle zu.....

aber zurück zum Zanclus; 1. gefällt er mir nicht [123] , 2. erachte ich ihn trotz aller positiven Stimmen immer noch als heikel. Mag sein, das er in wirklich großen alten Becken immer etwas zum Naschen findet. Bei Daniel Knop haust ja auch einer. Aber in Durchschnittsbecken zum Tode verurteilt.

Servus
Stefan

Jürgen,
was ich mit den Caulerpas sage wollte ist wie mit allem, was im Überfluß vorhanden ist.
Einen Konditor kann man auch mit Torten jagen [120]....

Im Algenbecken, in dem der Zebrasoma schwimmt, (sollte ich eigentlich schon längst umsetzen) gibt es auch noch Ulva und andere Leckerlis.
Wie gesagt, die anderen Doktoren der gleichen Art fallen über alles an Grünem her was sie bekommen, wie die Kühe auf der Alm....
Mir ist auch klar, das Zebras wohl auch eher an fleischige Kost gehen, obwohl es nicht zur gesündesten Ernährung für sie gehört, da Aufwuchsfresser.
Es ging mir auch nicht ums Eingewöhnen, sondern um die Ernährung im allgemeinen; es gibt eben auch Caulerpaarten, die bis auf Nasos und Karnickelfischen von jeder Acanthuridae-Art gemieden werden.

Zur Ernährung eines Zanclus gibt es in der Literatur so viele verschiedene Angaben (ich muß gestehen, das ich mich da jetzt erst eingelesen habe), das es mir wie ein Glücksgriff erscheint, was und wann er frißt.
Caulerpa scheint neben Aufwuchs Grund herbivorer Ernährungsweise aber bevorzugt genommen zu werden.

Gruß
Stefan

Hi. Da er nun seit gut drei Monaten bei uns ist und sich bester Gesundheit erfreut wollt ich mal wieder ein Bild von unserem Zanclus einstellen. Er hatte bis jetzt nicht einmal Pünktchen, frisst wie ein Scheunendrescher und ist immerhin so zutraulich das er aus der Hand frisst. Schade das das scheinbar nicht auf alle Zanclus zutrifft. Ich denke es kommt sehr darauf an von wo die Tiere importiert werden und wie sie beim Fang, bei Zwischenhältern und beim Import behandelt werden. Ich hoffe das er noch lange in unserem Becken bleiben kann. Leider wächst er auch ziemlich gut und unser Becken ist nicht das größte... Aber vieleicht gibts ja demnächst ein größeres Becken. Wenn wir halt nur mehr Platz hätten [133]

Dateianhang:

...und was ist mit den Korallen? Zeigt er da gar kein Interesse? [122]

Hi Stefan,
da hast du wirklich ein Traumtier!
Gruss
Michael

@ Frank: Er zeigt Interesse an manchen Großpolypigen. Ich kann zum Beispiel vergessen eine Lobophylia einzusetzen. Die wird belästigt, aber an Euphylias z.B. hat er überhaupt kein Interesse. SPS interessieren ihn gar nicht. Man muß halt ein paar Kompromisse eingehen. Aber das ist er mir wert [128] .
@ Peter: Der "Riepoldsche Zanclide" hat die Ausräumaktion des Schaubeckens (wegen der Hydroiden) beim Jürgen im Laden nicht überstanden. Vieleicht schreibt ja Jürgen noch was dazu.

MMhh vielleicht hol ich mir doch noch mal so nen Zanclus beim Jürgen...Würde mich immer noch sehr reizen..

Mfg Christian

Zitat

Leider konnte ich noch keinen der Zanclus-Besitzer zu einem kurzen statement im Forum bewegen....

Du meinst wohl keinen ausser mir... [132]

Hallo zusammen!

Wie gro� glaubst du sollte das Becken f�r einen Zanclus sein??Mein Becken ist 160x60x70 cm gro�.Glaubst du das ist schon zu klein?

Mfg Christian

Hallo,
hatte vor ca.9 Jahren auch einen Zanclus,mitbewohner waren loriculus,c.rostratus,z.flavescens,m.bipartitus,navarchus,2 gelbschwanz demoisellen-leder,-weich- korallen,
und scheibenanemonen nach ca.1 Jahr lag er tot im
Becken ,tags zuvor war er noch topfit-bis heute keine Ahnung was mit ihm los war.
Grüße-Redwest