was füttert ihr eurem Pfauenauge

  • Hallo zusammen!

    @Harold: Hattest du schon einmal einen Pygoplites diacanthus?Oder schreibst du hier die Erfahrungen anderer Aquarianer??Der Diacanthus zählt auch zu meinen Traum Fischen und ich würde mir gerne später mal ein Pärchen für mein 1100 Liter Becken holen....

    Mfg Christian

    Eckbecken 160x140x65cm.................

  • Hallo Christian!

    Was ich hier schreibe, setzt sich aus 4 Faktoren zusammen:
    - eigene Erfahrungen
    - Erfahrungen meines Freundes Wolfgang VORISEK (Österreichisches Riffaquaristik-Forum), der ein Paar sei eineinhalb Jahren pflegt
    - Prof. Dr. Ellen THALERs Untersuchung (basierend auf Sezierung gestorbener Exemplare)
    - Erfahrungsberichte anderer Aquarianer (u.a. Joachim GROSSKOPF)

    Lieben Gruß

    Harold

      Stabile biologische Systeme in kleinen Aquarien mit minimaler Technik  

    ... und nicht immer so viel rumfuddeln im Aquarium

  • Zitat

    Harold Weiss schrieb am 21.03.2009 19:50Die paar, die hier schreiben, dass es ihrem Pfauenkaiserfisch gut geht, sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Und die Regel habe ich weiter oben klar dargelegt!

    moin,

    kann mich da harold nur anschließen, das sind ganz klar auch meine erfahrungen.

  • Hi Harold,
    die geschilderten Schädigungen der inneren Organe sprechen eher für Giftfang (weich werden bis zur verflüssigung) oder Haltung unter starkem/falschem Antibiotika (Versagen, Veränderungen).
    Pygoplites sollte nur in den Größen T, S uns S-M importiert werden. Tiere über 10cm sind nach meiner Erfahrung nur sehr schwer ans Futter zu bekommen. Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht dass Pygos von den Philippinen (blaue Kehle) und Indonesien (beide Farbformen) unabhängig von der Größe fast nicht haltbar sind. Pygos aus Kenia gehen schnell ans Futter, werden aber nur sehr selten (dann meist zu groß) exportiert. Pygos aus dem Roten Meer wurden/werden häufiger importiert, sind die farbenprächtigsten und gehen schnell ans Futter. Sie kommen meist in einer Größe um 10cm. Pygos von den Malediven gehen sehr schnell ans Futter, sind jahreszeitlich bedingt sehr oft als T und S erhältlich und fressen fast immer schon beim Großhändler Flockenfutter.
    Ich bekam im Lauf der Jahre öfters im Großhandel Pygoplites in der Größe SHOW (15-20cm) aus versch. Herkunftsgebieten geschenkt, die ich nie an Ersatzfutter brachte und denen ich immer beim verhungern zuschauen musste. In dieser Größe werden Pygos aber gewöhnlich nicht mehr importiert und auch nicht mehr als „Beifang“ zugepackt. Natürlich gibt es aber bei Exporteur/Importeur immer noch schwarze Schafe.
    Ich habe schon mehrmals erfolgreich Pygoplites über Jahre gepflegt:

    1984 kaufte ich einen ca. 10cm Pygoplites (Blaukehl) aus dem Fanggebiet Taiwan bei einem Frankfurter Großhändler. Alle Tiere, ca. 40, hatten beim Frankfurter Importeur gut gefressen. Später bekam ich noch das Tier eines Freundes dazu (selbe Quelle). Hier hatten wir Glück, obwohl noch keine Geschlechtsunterschiede bekannt waren, denn beide vertrugen sich auf Anhieb, Gefüttert wurde überwiegend Flockenfutter, selten Frostfutter. Die Beckenmaße: 170x80x65cm. Beide Tiere wurden bei einem Umzug 1989 mit dem Aquarium abgegeben.
    Foto 1+2+3


    September 1991 kaufte ich mir einen Pygo, Größe T, ca. 4cm, Herkunft: Malediven bei MCM Büchenbach. Der Fisch fraß schon beim Großhändler Trockenfutter (alle Babys aus dem Import). Gefüttert wurde bei mir überwiegend Flockenfutter, selten Frostfutter und im Sommer öfters frisch gefangene Wasserflöhe. Der Fisch ist bis 2005 auf ca. 14cm herangewachsen und leider bei einer Vibrioneninfektion mit einem Großteil des Besatzes gestorben.
    Foto 4+5+6

    September 2006 kaufte ich mir zwei Pygos, Größe T, 4+5cm, Herkunft: Malediven bei MCM Büchenbach. Die Fische fraßen schon beim Großhändler Trockenfutter, wurden von ihm aus versch. Tieren zusammengestellt und zwei Wochen zusammen gehältert. Gefüttert wurde bei mir fast ausschließlich mit Granulatfutter (Hausmarke meines Großhändlers). Beide Fische wurden nach 3 oder 4 Monaten an einen Freund abgegeben und leben immer noch. Momentan bin ich dabei die Dekoration meines Aquariums teilweise umzubauen, SPS teilweise gegen Weiche auszutauschen und den Fischbestand zu ändern. Später sollen eventuell wieder zwei Pygo-Babys einziehen.
    Foto 7

    Ich will hier den Pygoplites nicht als leicht haltbar hinstellen, aber bei richtiger Auswahl des Exporteurs UND des Importeurs bestehen gute Chancen den Fisch erfolgreich pflegen zu können.
    Die Liste der sehr schlecht haltbaren Fische kann ganz schön erweitert werden. Ich würde z.B. auch Zanclus (Du ja auch), versch. Acanthurus, alle Putzerlippfische und die Meiacanthus-Arten dazuzählen. Vielöleicht sollten wir mal einen Thread aufmachen in dem wir die, unserer Meinung nach, sehr schlecht (oder nur kurz) haltbaren Fische aufzählen.


    Peter,
    wenn man mich in Ruhe läßt bin ich gaaanz friedlich [120]

    Dateianhang:
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    Viele Grüße
    Klaus

  • Servus Klaus!

    Sehr Interessanter Bericht!! Vor allem wenn man die Uhrzeit beachtet wo du ihn geschrieben hast [120]

    Bist du auch der Meinung das ein Becken mindestens 1 Jahr stehen sollte bevor man solch einen(oder 2)Fische ins Becken setzt??

    @Harold: Den Bericht vom Wolfgang V verfolge ich auch schon von beginn an!!

    Mfg Christian

    Eckbecken 160x140x65cm.................

  • Zitat

    Harold Weiss schrieb am 21.03.2009 21:25

    - Prof. Dr. Ellen THALERs Untersuchung (basierend auf Sezierung gestorbener Exemplare)

    Hi,

    zu diesem Stichpunkt kann ich nur sagen: " Da ist sie eine absolute Expertin". Alles zum Wohle der Wissenschaft. [120] [120] [120]

    Gruss
    Micha

  • Hi Christian,
    stimmt, ich bin selbst erschrocken als ich auf die Uhr gschaut hab [120]
    Standzeit [122]
    Schwierige Frage. Das hängt von vielen Faktoren ab. Bei einer Deko aus totem Gestein u. Riffkeramik ist nach 1 Jahr die Vielfalt an Bewuchs, Plankton u. Bakterien noch nicht voll ausgebildet. Bei gutem, frischem LS kann die Beckenbiologie schon nach kürzester Zeit voll aktiv sein. Das hängt dann aber wieder von der eingesetzten Technik mit ab. Da gehört einfach etwas Gefühl, Beobachtungsgabe und Erfahrung dazu, um den Stand der Beckenbiologie abschätzen zu können. Dies ist aber für andere Fische (Zwergkaiser, versch. Lippfische usw. wichtiger).
    Der Pygoplites ist meiner Meinung nach nicht auf Bewuchs als Zusatznahrung angewiesen, fühlt sich aber halt in einem gut funktionierenden NT-Becken wohler, ist da leichter zu pflegen und erheblich weniger krankheitsanfällig. Die schlechten Erfahrungen von früher sind , nach meiner Meinung, auf die damals übliche Haltung in sterilen Fischbecken, Großfische als Besatz und der Herkunft (fast immer Philippinen u. Singapur) zurückzuführen. Er nimmt entweder Ersatznahrung an, oder verhungert. Das Picken am Gestein kann diesen Fisch nicht ernähren nd dasmacht er auch nicht in dem Umfang wie z.B. Centropygen. In Kenia und dem Roten Meer habe ich Pygoplites schon häufig beobachtet. Sie schwimmen dann schon mal einige Meter beobachtend am Riff entlang, bevor sie mal picken. Wichtiger ist die Herkunft und der restliche Besatz. Pygoplites ist (in 6-10cm) anfangs eine Mimose die sich durch schnelle Fische verschrecken läßt. Später kann er, gut eingewöhnt, aber zum Boss werden. Kleine, gesunde Pygo-Babys schwimmen eigentlich selbstbewußt durchs Becken, vertragen aber keine ständigen Angriffe/Rempeleien und kommen dann nicht mehr raus.
    Vor dem Kauf sollte man sich überlegen ob der Besatz dazu paßt und den Wunschkandidaten wirklich sorgfältig auswählen. Für einen Spontankauf ist der Pfauenkaiser nicht geeignet.

    Habe ich eigentlich schon erwähnt, daß der Pfauenkaiser (Gelbbauch) mein absoluter Lieblingsfisch ist [120]

    Micha,
    über Frau Thaler möchte ich jetzt nicht diskutieren, aber sie hat die Fische mit Sicherheit nicht zum Zweck der Untersuchung getötet.

    Viele Grüße
    Klaus

    • Offizieller Beitrag

    zu meiner Becken größe noch ca. 4 Monate dann ist er in einem 1200Literbecken [120] . Ist auch jetzt keine Tierquälerei den er ist der Chef im Becken und keiner stresst ihn. Ist top gesund nicht einmal ein Kratzer im Schuppenkleid was man von meinem Fuchsgesicht nicht behaupten kann

  • Hallo!

    Danke, Klaus - für Deinen ausführlichen Bericht über Deine Pfauenkaiserfische. Wie nicht anders von Dir zu erwarten zeigt er einen verantwortungsbewussten Umgang mit dieser hinfälligen Fischart.

    Für alle: Würde ich jetzt noch einmal erklären, was ich mit meinen Beiträgen erreichen wollte, wären das Wiederholungen. Wie nicht anders zu erwarten, versuchte man mich zu widerlegen, ohne dass es etwas Widerlegbares gibt. Man spricht über Personen (Ellen THALER), ohne dass man sie kennt. Man spricht über Tiere, ohne dass man sie eigentlich kennt. Da werden meine Äußerungen als "Negativ-Beiträge" betitelt, ohne dass sich derjenige dann die Mühe macht, auf meine ausführlichen Antworten auch zu antworten (Feldi). Das ist mühsam ...

    Aber es gibt auch Menschen, die verstehen, worum es mir geht. Einige haben sich zu Wort gemeldet. Danke dafür!

    Mehr werde ich in diesem Thread dazu nicht mehr äußern.

    Lieben Gruß

    Harold

      Stabile biologische Systeme in kleinen Aquarien mit minimaler Technik  

    ... und nicht immer so viel rumfuddeln im Aquarium