Rochenbecken(Süsswasser)

Ich verwendete damals sehr gerne ein Austascherharz (hieß damals Lewatit M600), dies hat den Vorteil, das du relativ gute Werte bekommst (PH und Nitrat) und vor allem das Wasser ist dann extrem klar (fast schon unsichtbar). War immer begeistert wenn ich dies eingesetzt habe. Für Privatbecken (nicht für Händler die Nachzuchten haben) würde ich immer dieses Harz verwenden. Habe das frühers auch in Süßwasserrochenbecken und in Diskusbecken verwendet (nur positive Erfahrungen). Wasserwechsel sollte man bei solchen großen Fischen sowieso einigermaßen regelmäßig machen so das es zu keinerlei sog. Ionenverschiebungen kommen sollte.

Am natürlichsten wäre meines Erachtens ein Wasser das mit Torffilterung gemacht wird (z.B. in einem Eheimtopf oder im Technikbecken). Dies stellt ebenfalls die Wasserwerte perfekt ein ähnlich wie in Nebenflüssen von Amazonas (oder Amazonas selbst), aber das Wasser ist dann sehr bräunlich deshalb würde ich das nur machen wenn es Richtung Zucht geht. Wenns gut aussehen soll dann würde ich das Becken mit einem Rieselfilter planen unten im Technikbecken dann die Plastikkugeln die ständig unter Wasser sind und nicht zu schnell durchfliesen sollten. Am besten das Technikbecken mit Bällchen ähnlich groß wie das Hauptbecken selbst (also drunter in etwa das gleiche), denn es gibt ja kein Lebendgestein und die Abschäumung kann man auch vergessen, insofern muss man sich mit sowas begnügen, dann noch ein Lewatit M600 und dass ganze sollte sehr gut funktionieren. Das Becken selbst würde ich so bauen, das man nur einen Hahn unten aufmachen muss zum Wasserwechseln (so haben wir alle unsere Süßwasserbecken gebaut und das spart sehr viel Zeit, Hahn aus und der Dreck wird fast von selbst rausgezogen). Genaueres über die Konstruktion könnte dir mein Bruder (Jürgen Riepold) sagen.

Wasserpflanzen würden schon gehen, sie brauchen halt hauptsächlich eine große freie Sandfläche zum schwimmen, aber man kann Stufen einkleben und dort mit Torf und normalem Kies Flächen für Wasserpflanzen schaffen (so habe ich das damals gemacht). Für die Wasserpflanzen ist das Lewatit übrigens auch sehr gut wg. dem PH-Wert der sich positiv verändert. Dann würde ich aber gleich eine Bodenheizung und CO2 Zufuhr verwenden. Man kann sie auch mit ruhigeren Tieren vergesellschaften, aber mit Diskus würde ich sie nicht mehr vergesellschaften (wenn dann parasitenfreie Diskusfische), denn die haben meist latent Kiemenwürmer was für die Rochen richtig problematisch werden kann (meines Erachtens deshalb weil sie so viele Kiemen haben und der Juckreiz offensichtlich unerträglicher ist als für Diskusfische)

Zu deiner Frage wg. Filterung also:
- Plastikbälle in den Ablaufschacht dann hat man gleich den Rieselfilter dadurch, am besten oben eine sog. Rieselplatte einbauen, damit das Wasser einigermaßen gleichmäßig übers Substrat regnet
- Plastikbälle mit vorgeschaltetem Filterschwamm (damit sich der Dreck nicht in den Bällen sammelt)
- am besten noch zusätzlich mit Lewatit M600 filtern z.B. mit einm extra Eheim-Filtertopf oder als Bypass in die Rückförderpumpe
- Je größer das Filterbecken und je mehr Filtersubstrat (Bälle) umso besser (den eine natürliche Filterung wie bei uns im Meerwasser gibts leider nicht oder eben bei weitem nicht ausreichend)

Das wäre meines Erachtens die perfekte Filterung für jedes Süßwasserbecken, geht auch mit weniger (ist halt wie im Meerwasser es geht auch mit weniger als 100 Prozent Lebendgestein, aber ist halt immer ein Kompromiss). Ein Becken in der von dir geplanten Größe ist auf jedenfall ausreichend für die Tiere (ist sogar sehr rießig um ehrlich zu sein), aber ich würde da nicht nur Rochen reintun.

Schade um das große Becken, ich würde ein Meerwasserbecken drauß machen, frag doch mal Marion und Dirk die haben (hatten) einen Blaupunktrochen in ihrem Meerwasserbecken. Wenns unbedingt ein Rochen sein muss wäre doch das auch was oder?

Ich glaub da muss ich auch mal vorbeischauen. Hört sich sehr gut an.