Hallo,
Mir tut der Bär auch leid, vor allem weil ich die Gelegenheit hatte in USA viele zu sehen und es wunderbare Tiere sind. Allerdings sind es wilde Tiere und wilde Tiere sind nun mal gefährlich wenn sie sich in Gefahr fühlen. Das Problem in Deutschland und Österreich ist, daß die Zivilisationsfreie Gebiete quasi null sind. Der Bär hatte auch absolut keine Rückzugsmöglichkeit und leidete unter permanenten Stress. Auch wenn es anders aussieht, es ist Stress für diese Tiere wenn Menschen in der Nähe sind. Deshalb ist er auch so viel gewandert weil er immer wieder auf Menschen gestossen ist und keine Ruhe finden konnte. In USA oder Kanada sind es andere Dimensionen und deshalb ist die Kohabitation einfacher. Troztdem gibt es dort große Unterschiede. In Yellowstone z.B. achten die Rangers penibel darauf, daß die Bären sich nicht so nah an die Menschen nähern und vor allem umgekehrt. Es ist wichtig, daß ein Bär sich nicht daran gewöhnt, leicht an Futter zu kommen (wie eben bei Müll). Und das haben sie sehr gut im Griff. In Yosemite haben sie dagegen lange nichts unternommen und da haben sich die Bären daran gewöhnt, dass es einfacher ist einen Müllsack umzuwühlen als selber zu jagen. Das Ergebnis ist daß es 2000 Überfälle auf Autos in Yosemite im Jahr gibt. Nicht weil Bären so gefährlich sind, sondern weil sie gelernt haben, dass sie so leichter an Futter kommen und wer sucht nicht immer die einfachste LÖsung?
Ich glaube auch, daß irgendwann mal was passiert wäre. Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wozu Menschen für ein Foto fähig ist und jegliches Respekt für Tiere verlieren. Und dann wundert man sich dass was passiert. Manchmal ist es auch einfach Zufall. Als ich in Afrika war, haben wir auch so aus Versehen einem Elefanten den Fluchtweg gesperrt (hinter ihm war ein Felsenwand, links kam das erste Auto unserer Gruppe und rechts das zweite Auto, weil wir uns falsch abgesprochen hatten). Elefanten sind nochmal friedlich aber das hat ihm aber gar nicht gefallen und der ist auf uns uns los und das massive Ding kann sich extrem schnell bewegen. Zum Glück haben wir uns nicht eingegraben und konnten mit dem Auto schnell verschwinden aber es war knapp.
Ja Schade daß es mit der Betäubungsspitze nicht geklappt hat. Allerdings ist mein Schwiegervater Jäger und ich weiss wie schwierig es ist. Man muss nämlich mit der Spritze viel näher ran kommen als mit einem normalen Schuss.
Aber für den Bär und die Menschen ist es letztendlich besser so, weil einfach unsere Region für ein solches Zusammenleben nicht gegeignet ist. Dem Bär ging es auch hoffensichtlich nicht gut.
Man tut auch keine Fische die sich nicht vertragen im gleichen Becken oder?
Gruss,
christelle