Beiträge von toms_korallen

    Hi Ronny,

    in dem Punkt, dass die Herstellerangaben bei den LEDs oft nicht zur Realität passen, kann ich Wolle nur beipflichten.
    Da unterscheiden sich die Lampen schon stark. Bei LED gibt es eine Menge von Parametern zu berücksichtigen, wie Ausleuchtung, Effizienz, Spektrum etc. Da hat sich im letzten Jahr einiges auf dem Markt getan und man sollte sich vorher gut über das Thema informieren, um einen Fehlkauf zu vermeiden.

    Ich habe mir mit Wolles Hilfe auch eine LED-Lampe selbst zusammengebaut und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Allerdings zieht das Argument der geringeren Kosten nur noch teilweise. Die neue Econlux Stingerbox und die Maspekt Razor sind beispielsweise von der Kosten-Nutzen-Relation schon ganz in Ordnung. Die Giesemann Teszla ist vom Licht her auch ganz ok, ist aber mit 400€ für 60W verhältnismäßig teuer.

    Gruß,
    Thomas

    Hi Fredo,

    da muss ich mir mal eine neue Ladung Weißbiergläser besorgen. Die haben den letzten Umzug nicht überstanden. Aber etwas Positives gibt es biertechnisch in Berlin: An jeder Ecke bekommt man Tegernseer, Augustiner und auch mein geliebtes König Ludwig naturtrüb. Und wir haben einen Kühlschrank über. Der wandert auch ins Aquariumzimmer. Oben kommt Frostfutter hinein, unten Bier.

    Übrigens bin ich mal gespannt, ob die 60W der Teszla bei der Grundfläche von 80x70cm für LPS, Weichkorallen und Zoas ausreichen. Wenn nicht, hätte ich noch eine 150W HQI im Schrank.

    Gruß,
    Thomas

    Moin,

    so, der Unterschrank steht, die Elektrik funktioniert. Über einen kleinen Verteilerkasten gibt es drei mit 16A abgesicherte Stromkreise. Das Zimmer hat mehrere Stromkreise, so dass ich bei Bedarf noch mehr Phasen anschließen kann. Das wird nötig, wenn das große Becken kommen sollte.

    Jetzt wird verrohrt. Die Nachfüllbecken und das Technikbecken werden gerade geflutet und die Osmoseanlage läuft. Ganz praktisch ist, dass die Osmoseanlage über eine Pegelautomatik mit Magnetventil gesteuert wird. Die macht das 60x30x60er Vorratsbecken voll und schaltet dann ab. Zur Sicherheit gibt es aber noch einen Überlauf zum Abwasser. Vom Osmosebecken kann man dann das Wasser ins Mischbecken pumpen. Hier wird es auf Temperatur gebracht und das Salz zugegeben. Von dort aus gibt es eine Pumpe zum Technikbecken. Für Wasserwechsel gibt es dann übrigens ein T-Ventil im Rücklauf vom Ablegerbecken. Das funktioniert dann so: Das T-Ventil wird von Rücklauf zum Technikbecken auf Überlauf zum Abwasser gestellt. Dadurch fließt das überschüssige Wasser aus dem Ablegerbecken in den Abfluss und im Technikbecken kann das Wechselwasser zugegeben werden. Hintergrund ist der Gedanke, dass man das Ablegerbecken bei Bedarf mit einem eigenen Kreislauf fahren kann und dann auch hier der Wasserwechsel sehr erleichtert wird. Dafür ist im Ablegerbecken ein kleiner Technikschacht eingebaut, wo mein alter Abschäumer reinpasst. Der Rücklauf kann optional genutzt werden.
    Gesteuert wird das alles über sechs Schalter, dir vorn im Unterschrank zu erreichen sind.

    Den Abschäumer seht ihr ja auf dem Foto, es ist ein Korallenzucht Revolution S geworden (Ebay, juhu!). Dann wird wieder ein Kalki (Korallenzucht Größe 2 bis 1000l) in Betrieb genommen der über den Profilux gesteuert wird. Der Zulauf geht dann über eine Dosierpumpe - habe noch eine SP 3000 im Schrank. Die kann man ja super über den Profilux ansteuern und damit auch den geringen Besatz, der momentan vorhanden ist, versorgen.

    Über die 3-Fach Dosieranlage, ebenfalls über Profilux gesteuert, werden dann die Color-Elements von Fauna Marin zugegeben.

    Übrigens ist der Fußboden noch nicht fertig. Wenn die Anlage läuft, muss ich mal gucken, ob noch PVC auf die OSB-Platte geklebt wird. Vielleicht nehme ich auch den Rest der weißen Farbe her und gehe nochmal damit drüber ...

    Auch wenn es ein tierischer Aufwand war, diese Anlage zu planen und zu bauen, hat es mir wirklich viel Spaß gemacht! Man lernt ja von Mal zu Mal dazu und dieses Projekt hat bisher entspannt reibungslos funktioniert. Mal gucken, was die Korallen dazu sagen ;)


    Gruß,
    Thomas

    Wolle, was die Lichtleistung angeht, muss ich Dir korallentechnisch zustimmen. Jetzt wo ich die Wasserwerte im Griff habe schieben die Korallen mit Farben an, die bei mir unter T5 nicht so rausgekommen sind. Erst hatte ich ja meine Zweifel, ob's nicht auch am Licht liegen könnte, aber jetzt wird das. Muss am WE mal neue Fotos machen. Gerade in den letzten zwei Wochen hat sich da einiges getan.

    Gruß,
    Thomas

    Hi Fredo,

    ja, das denke ich auch. Das hat ja jegliche Nährstoffe, die ich zugegeben habe gleich wieder in Bakterien gebunden und abgeschäumt.
    Jetzt füttere ich 1-3 Würfel Frostfutter am Tag, habe kaum nachweisbare Nährstoffe und endlich wachsen die Acros wieder.
    Übrigens sind die LPS ein Traum. Das Futter gebe ich direkt in die Korallen und die Fische bekommen, was von der Strömung weggetragen wird.

    Gruß,
    Thomas

    ... so, alle Steckdosen und Schalter und Verteilerkasten verkabelt.


    Aufgaben für heute: Steckdosenblende (190x75cm) lackieren und einbauen, Kabel mit Klemmen an Unterschrank sauber verlegen.
    Aufgaben für morgen: Pegelschalter und Magnetventil für Osmoseanlage löten und einbauen, Waschbecken anschließen und Verrohrung kleben. Finale: Wasser marsch!

    Gruß aus Berlin,
    Thomas

    Hallo Fredo,

    dosiert habe ich Bacto Balance mit etwa 0,25ml-0,5ml/100l. Mein Becken war ja noch recht frisch. Also ein paar Kilo Lebendgestein und eine Menge freier Besiedlungsraum in Form von Riffkeramik.
    Weil ja in Bacto Balance Po3 und No3 enthalten sein sollen, habe ich mir keine Gedanken um eine mögliche Limitierung gemacht. Die Probleme mit meinen SPS hast Du ja mitbekommen und Dich auch dazu geäußert. Grundgedanke, warum ich so früh mit Pellets und BB begonnen habe, war, dass ich das System mit der kompletten biologischen Wasseraufbereitung hochfahren wollte, ähnlich wie beim Zeo-System. Ohne die massive Zufütterung, die ich bis jetzt fortführe, wäre das nicht möglich. Übrigens habe ich wegen der Zufütterung jetzt keine Probleme mit No3 und Po4. Diese werden sofort in Biomasse in Form von Korallen :) und Algen :( umgesetzt. Die Algen wachsen wegen freien Siedlungsräumen und mangelnden Fressfeinden. Dafür ergeben sich jetzt die gleichen Probleme wie beim Azoo-Becken, z.B. ein Gelbstich im Wasser. Das bekommt man aber mit Kohle und Zeopulver gut in den Griff.

    Weiter zu BB. Die Wirkungsweise von BB ist ja eine Reduktion von No3 und Po4 durch ein Ankurbeln der Macrofauna. Durch Bakterienfutter in Form von Kohlenstoffverbindungen "Bio-Polymeren" wird das Wachstum der Macrofauna begünstigt. Claude hat bei seinem neuen Mittel einen ähnlichen Ansatz und erklärte mir das in einer Diskussion, in der es um die Haltung von Dendronephtyas ging. Dendros ernähren sich wohl überwiegend von Bakterienschleim und es ging darum, diesen zu erzeugen. Hier kommen die Bio-Polymeren ins Spiel: Im Gegensatz zu den üblichen C-Quellen sind die Bio-Polymere komplexer aufgebaut und werden von verschiedenen Bakterien aufgespalten. Dies geschehe langsamer und soll eine heterotrophe (? soll heißen: größere Artenvielfalt) Macrofauna durch die längeren und komplexeren Zersetzungsprozesse begünstigen. Hier wird dann No3 von den Bakterien verarbeitet und Po4 in den Zellwänden eingelagert, was sich beim Messen als eine Reduktion der Nährstoffe äußert. Zumindest das Po4 ist aber nicht aus dem Kreislauf entfernt, sondern wieder organisch gebunden und steht somit den Korallen als Nahrung zur Verfügung. Im Gegenzug können die Zooxantellen aber nur gelöste Nährstoffe aufnehmen. Die Reduktion der gelösten Nährstoffe äußert sich dann in einem Aufhellen der Korallen mit ausgeprägterem Polypenbild zur aktiven Nahrungsaufnahme. Das ist ja an sich nix neues und wurde auch schon bei der Einführung von Reef Aktiv zur Genüge durchgekaut. Ich habe mich damit beschäftigt, als ich mein Azoo-Becken betrieben habe. Hier ging es mir um die Ernährung der Gorgonien und Nephthyas.

    Betrachtet man die Wirkungsweise, zeigt sich, warum gerade frische oder "sterile" Becken Probleme mit BB haben. BB scheint sehr effizient zu sein. Das heißt, dass die gelösten Nährstoffe sehr rasch organisch gebunden werden und somit dem System, das bis dato auf die Ernährung über die Zooxantellen eingestellt war, nicht mehr zur Verfügung stehen. Durch die ohnehin geringe Biomasse in frischen Systemen gibt es wenig Nährstoffe, die dann in organisch gebundener Form bei den Polypen vorbeikommen und aufgenommen werden können. Zudem haben sich die Korallen wahrscheinlich auch noch gar nicht auf eine alternative Nahrungsquelle eingerichtet. Sie verhungern. Das hat sich besonders bei Seriatoporen und Poccilloporen gezeigt. Hier gibt es in den Foren einige Erfahrungsberichte, wonach Korallen dieser Gattung auch schon bei geringer Dosierung von BB beginnen, von innen heraus abzusterben. Auch bei manchen Acroporen ist ein Degenerieren von der Fußscheibe her zu beobachten. Diese Erfahrungsberichte decken sich mit dem was in meinem Becken passiert ist. Interessanterweise hören diese Prozesse auch nicht sofort auf, wenn man BB absetzt. Die Degeneration geht noch über Wochen weiter. Das wird sowohl in den Foren beschrieben (siehe Nestor in meerwasser.info) als auch bei mir.

    Allerdings sind das Effekte, die nur auftreten, wenn BB bei Becken mit ohnehin geringem Nährstoffumsatz eingesetzt wird. Oder aber BB wurde überdosiert und der Abfall der gelösten Nährstoffe war zu schnell, als dass sich Korallen umstellen konnten.

    Mein Fazit ist, dass BB anscheinend sehr effizient ist und man vorsichtig mit der Dosierung sein sollte. Wenn aber erst mal ein gewisser Grundumsatz von Nährstoffen erreicht ist, finde ich es sehr interessant, weil ich denke, dass gerade Filtrierer von der stärker ausgeprägten Macrofauna profitieren werden. Wenn meine neue Anlage steht und eingefahren ist, werde ich BB wieder einsetzen.


    Gruß,
    Thomas

    Hallo Kathi,

    wenn's weiß werden sollte, Dosierung absetzen und hoffen, dass sich die Korallen wieder erholen.
    Lies mal im meerwasserforum.info nach. Da gibt es einige Threads zu BB, die solche Beobachtungen bei frischen Becken und Becken mit niedrigen Nährstoffen zeigen.
    Ich will damit auf keinen Fall sagen, dass BB schlecht ist, nur dass anscheinend auch schnell Limitierungen auftreten können, die Korallen schädigen.

    Gruß,
    Thomas

    Moin,

    wegen Bactobalance muss ich kurz meine Erfahrungen schildern. Ich habe es direkt am Anfang eingesetzt, als die Nährstoffe in meinem Becken noch sehr weit unten waren: Das Resultat war ein Auflösen der SPS von der Fußscheibe her. Damit habe ich mir drei Acros und eine Pocci gehimmelt. Das führe ich auf BB zurück, da im .info-Forum die gleichen Erfahrungen beschrieben werden. Ich denke, dass BB gut funktioniert, wenn man ein System mit hohem Nährstoffumsatz hat, da hier die anorganischen Nährstoffe wieder organisch gebunden werden und den Korallen als Nahrung zur Verfügung stehen. Wenn nix drin ist, wirkt es anscheinend eher kontraproduktiv.

    Übrigens geht's meinem Becken gerade wie dem von Fredo: Die Farben kommen, die LPS stehen super - und die Algen wachsen nicht zu knapp. Am Wochenende wird ein Seehase organisiert.


    Gruß,
    Thomas