Neues Aquarium welcher Fischbesatz? :)

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich jetzt auch mal entschieden in einem Forum beizutreten. Folgendes Thema ich plane gerade ein 220cmx60cmx70xm großes Becken, welches auch schon bestellt ist. Das ganze mit einem ATI Powercone 250is und Red Sea 90 LED Lampen 4 Stück, dazu gute ca. 8 cm Bodengrund mit feinem Sand und mit echtem Meerwasser von ATI. Ich werde das Becken mit der Triton Methode betreiben, deshalb nur Lebendgestein und eben das echte Meerwasser. Jetzt plane ich gerade noch den richtigen Fischbesatz und habe auch schon bei mehreren Händlern nachgefragt nur oft habe ich die Vermutung die planen eher für ihren Geldbeutel als für mein Becken, deshalb wollte ich einfach mal in die runde Fragen und von euren Erfahrungen profitieren. Ich habe mir folgenden Fischbesatz überlegt:

    - 1x Hawaii Doktor

    - 1x Weißkehldoktor

    - 1x Phillippinen Doktor

    - 1x Rotmeer Segelflossen Doktor

    jetzt schon die 1. Frage kann ich den Philippinen und Weißkehl in diesem Becken halten? Die Händler meinen ja oder sollte ich mich für einen von beiden entscheiden?

    Weiterer Besatz:

    - 1x Zebra Kaiser

    - 2x Streifen Kaiser

    - 6x Blauschwänzchen Riffbarsch

    - 2x Putzerlippfisch

    - 2x Pärchen "Nemos"

    Dazu möchte ich mehr Steinkorallen pflegen und eher mäßigen Riffbau umsetzen, sodass die Fische viel Schwimmraum haben.

    Die Strömung möchte ich mit einer Wavebox von Tunze und noch 2 Nanostream von hinten umsetzen. Als Dosierpumpe werde ich mich für die GHL mit dem KH Director entscheiden, sodass ich möglichst wenig Schwankungen von den werten habe.

    Schnecken habe ich jetzt ca. 40 Stück von den Turbo und 20 Sandschnecken geplant, keine Einslieder.

    Ich freue mich über euer Feedback und über eure Meinungen.

    Jonas Ernstberger

  • Hallo Jonas

    auch wenn Du annähernd 1.000 l hast, hast Du viel zu viel Kaiser- und Doktorfische auf Deiner Liste. Du hast die Rechnung ohne die Tiere gemacht. Ich würde trotz der Größe erstmal mit wenig Tieren anfangen. Zu den Nemos brauchst Du Anemonen, und die wandern ganz gerne. Abgesehen davon, dass ich persönlich 2 Paare zu viel finde. Aber da gibt es bestimmt andere Meinungen. Nemos sind manchmal etwas unverträglich und tyrannisieren gerne mal ein Becken. Auch bei den Putzlippfischen musst Du bereits ein harmonisierendes Pärchen haben, sonst geht das schief. Weiß ich aus eigener trauriger Erfahrung. Einsiedler sind m.M.n. für das Beckenklima notwendig. Sie sind Restevertilger und immer witzig anzusehen. Von den Sandschnecken, auch das sind zuviele, wirst Du eh nicht viel sehen. Was Dir in Deinen Überlegungen fehlt, sind Sandpfleger wie etwa Sandgrundeln. Ebenso fehlt jede Art von Garnelen als Futterresteverwerter. Was machst Du mit den "unerwünschten" Wirbellosen? Denk mal über einen Tangfeilenfisch und Kanaraenjunker nach. Auch ein paar Fridmanis (immer nur als Gruppe) kann ich empfehlen. Was ist mit Schlangensternen, Seesternen oder Seeigeln? Sie alle gehörenzu einem funktionierenden Becken. Und denk daran, weniger ist hier "mehr".

    Grüße

    Deniz

    • Offizieller Beitrag

    Hi,

    ein einzelner Doktor oder evtl. noch ein Pärchen der kleinbleibenderen reicht für das Becken völlig aus.

    Die Kaiser solltest Du auch nicht mischen, bitte bedenke auch das die gerne an Korallen knabbern.

    Und von den Clown ist ein Pärchen auch ausreichend, gibt sonst nur STress.

    Wie Deniz schrieb, Du scheinst die Rechnung ohne die Tiere gemacht zu haben.

  • Hallo Deniz,

    vielen Dank für deine ausführliche Antwort, der Händler hatte mir diesen Besatz empfohlen...

    Einen Grabenden Seestern, Grundeln, Seeigel und Garnelen habe ich sowieso geplant nur vergessen mit aufzuzählen. Das mit den Einsiedlern hat mit der Händler nicht empfohlen da sie angeblich die Korallen umwerfen. Deine Argumentation macht hier Sinn und ich verstehe deinen Ansatz mit dem Beckenklima. Werde nochmals optimieren und etwas die Fische reduzieren bzw deine Empfehlungen mit einbringen.

    Der Hawaii Doktor steht sicher fest, denkst du ich kann noch einen 2. mit einbringen? Eine Überlegung war auch noch der Achillis Doktor, der sollte doch etwas kleiner bleiben oder sind die Art Doktor allgemein zu groß für mein Becken? Ich möchte natürlich auch keine Tiere quälen und verzichte dann lieber drauf. Würde mich freuen wenn du mir hier nochmal Feedback geben kannst ob ein 2. noch möglich ist und welchen du dann bevorzugen würdest.

    Die Fridmanis ab welcher Anzahl sind die denn in einer Gruppe zu halten? Den Tangelfeilenfisch und Kanarenjunker würdest du einzeln halten? Von den Zwergkaisern welcher von beiden geht denn weniger an Korallen, habt ihr da Erfahrungen?

    Vielen Dank für euer Feedback, war sehr hilfreich hier mal eine neutrale Antwort zu bekommen. :) Liebe Grüße

  • Hallo Jonas,

    Ja, Einsiedler können Korallen belästigen. Na und? Dafür macht man sie fest/klebt sie an. Sie gehören in ein funktionierendes Beckenklima. Ich habe mal gelesen, dass in der freien Natur bis zu 1.000 Stk pro qm leben. Und nicht vergessen, sie fressen Algen und das was andere nicht mehr fressen und halten so mit das Becken sauber.

    Vorsicht bei den Doktoren. Sie sind sehr intellegent und werden bis zu 20 Jahre alt. Bei den Hawaidocs weiss ich, dass sie als Jungtiere in Gruppen leben - deswegen kann der Händler mehrere kleine Gelbe in einem Becken halten. Sobald sie heranwachsen und territorial werden, gibts Mord und Totschlag. Erwachsene Docs haben zwar nichts gegen Fischgesellschaft, brauchen aber ihren eigenen Raum und ihr eigenes Territorium. Zu einem Erwachsenen einen anderen hinzusetzen, geht wahrscheinlich schief. Zum Achilles kann ich nichts sagen, ich kenne sie zwar hab aber noch nie einen gehalten.

    Ich habe in meinem 1.000l Becken seit annähernd 12 Jahren einen Zebrasoma flavius (also gelb) schwimmen. Dazu kam als Kumpel vor fast 10Jahren ein KLEINER Zebrasoma Scopas dazu. Das ging gut, weil anscheinend der Gelbe im Becken etabliert und alleine sowie der Scopas neu und klein war. Sie sind artverwandt und es ist witzig zu sehen, wie sie zusammen herumschwimmen, fressen und sich manchmal balgen. Dazu kam vor ein paar Jahren ein fast erwachsener Ctenochaetus tominiensis (Borstenzahn-Doktor) dazu. Das ging gut, weil er ein völlig anderes Freß- und Revierverhalten als meine beiden anderen Docs hat. Das wars mit den Docs.

    Wenn Du da mehr wissen willst, kann ich die "Art für Art"-Reihe "Doktorfische" vom "Koralle"-Verlag empfehlen.

    Eine Gruppe besteht immer aus mindestens 3 Tieren. Im Falle der Fridmanis, je mehr desto besser. Es gibt in Magdeburg die Fa. "Nemo"-Aquaristik, die deutsche Nachzuchten verkauft. Ich habe im Moment 4 Stück und freue mich immer wenn sie zusammen in "ihrem " Eck sind. Ebenso habe ich einen Tangfeilenfisch und einen Kanarenjunker, jeweils alleine. Ersterer war Zufall. Ich habe ein Paar bestellt, aber nur ein Weibchen bekommen. Wie ich vom Händler (Fa. Mrutzek, Hamburg) erfahren habe, ist es sehr schwer ein Paar von ihnen zusammen zu stellen. Sonst bekämpfen sie sich. Mein Kanarenjunker kriegt über kurz oder lang noch einen Kumpel, aber ich glaube er ist so ganz glücklich.Zu den Zwergkaisern kann ich leider nichts sagen.Mir war die "Funktionalität" der Fische bzw deren Harmonie untereinander immer wichtiger als deren Farben. Wenn Du Action im Becken haben möchtest, empfehle ich Dir eine Gruppe (!) von Gelbschwandemoisellen. Ich habe 5 davon und jeder dieser kleinen Raufbolde hat sein eigenes Steinchen, dass er vehement verteidigt. Sie greifen sogar meinen Bürste und Scheibenreiniger an, wenn ich "ihrem" Stein zu nahe komme. Sie sind nicht allzu teuer, leicht zu halten und immer zu haben, auch ein schöner Farbtupfer. Gegenüber dem restlichen Beckenbesatz sind sie friedlich. Zoff und Action gibts nur untereinander.

    Grüße

    Deniz