Hallo zusammen,
ich habe in den vergangenen Tagen einige Angebote von Aquarienbauern für einen Würfel 80 x 80 x 80 cm bekommen, die sich ohne Fracht zwischen 511 Euro und 975 Euro bewegen.
Wobei das billigste und das teuerste beide aus 15 mm Floatglas sind und 12 mm Becken in der Unterzahl sind.
Ich habe das Gefühl, dass die Konstruktion eines Aquariums sich oft an den Grundsätzen "des hamma scho immer so gmacht" und "mehr hilft mehr" orientieren.
Und das 15 mm Glas lieber verkauft wird als 12er, weil das gut für den Umsatz ist.
Also - Basis meiner Überlegungen war diese Tabelle von der Flachglas AG, die ja als Glashersteller auch schon Partei ist und an mehr Glas auch mehr verdient.
Trotzdem haben sie ja auch ein Interesse, so wenig Garantiefälle wie möglich zu verursachen.
Laut dieser Tabelle reichen für 80 cm Wasserstand 15 mm Glasstärke bei einer Scheibe von 80 x 80 cm ohne oben eingeklebte Streben und 12 mm, wenn an der Oberkante Streben eingeklebt sind.
Einige Anbieter haben mir erklärt, das 12 mm würden Sie mir aus Sicherheitsgründen gar nicht bauen.
Das Extrem war vorgestern ein Angebot aus 15 mm Glas mit 2 Streben vorn und hinten, verbunden mit einer Brücke, wobei die Seitenscheiben seltsamerweise gar keine Verstärkung hatten (?)
Die verkaufen auch 250 x 80 x 80 cm lange Becken ohne verstrebte Seitenscheiben und das hat mich dann doch stutzig gemacht.
Eine Seitenscheibe 80 x 80 muss das gleiche aushalten wie eine gleich grosse Frontscheibe und an der Seite geht es ohne Streben ???
Achja - und dann gibt es auch noch ein Angebot im Web - 12 mm deutsches Floatglas, 4 Streben rundrum, 10 Jahre Dichtheits-Garantie, für 530 frei Haus (Ablaufschacht mit drei Bohrungen und Kamm kommt noch günstig dazu)
Seltsamerweise hat keiner rundum auf der Bodenscheibe aufgeklebte Glasstreifen angeboten.
Das wäre eigentlich der grösste Sicherheitsgewinn, da sich dadurch die Klebefläche dort verdoppelt, wo der Wasserdruck am grössten ist.
Ich selbst habe seit 5 Jahren ein sehr gebraucht gekauftes Juwel Trigon 350 Liter mit planen Seitenscheiben 65 x 87 cm und einer gebogenen Frontscheibe.
Der Wasserstand ist 60 cm und das Ding hat eine Bodenscheibe, die nicht aufliegt, nur der Rahmen liegt auf, die geraden Seitenscheiben haben keine Längsstreben und das ganze Becken wiegt nur 69 kg, weil es aus 10 mm Glas gefertigt wird !!! Laut Aussage einiger Aquarienbauer, die im Gegensatz zu Grosserienherstellern mit höchstem Know-How und besonderer Sorgfalt bauen, geht das gar nicht.
Oh hoppla - laut Flachglastabelle geht das doch, 90 breit und 60 cm Wasserstand - da steht 10 mm (mit Strebe, um ehrlich zu sein),
sogar bis zu einer Breite der Seitenscheiben von 130 cm (und betrachten wir den Juwel-Rahmen obenrum mal als Strebe).
Und mein Trigon ist alt und trotzdem dicht und sehr viele andere Grossserienaquarien von Fluval, Juwel usw. sind es auch.
So und jetzt zur eigentlichen Frage:
Wer hat mit dünneren Aquarienscheiben trotzdem gute Erfahrungen gemacht?
Wer hatte schon Qualitäts- oder Dichtigkeits-Probleme mit 12 mm Seitenscheiben mit 80 cm Höhe?
Mir ist klar, dass Glasdicke auf Dauer auch ein Sicherheitsgewinn ist, aber ich muss das Ding irgendwie in den Keller tragen und da ist es sicherer, ein 95 kg schweres Becken zu tragen, als ein 140 kg schweres.
Deswegen würde ich mir lieber ein 12 mm Becken kaufen, auch wenn das 15 mm Becken sogar billiger ist.
Meinungen, Bedenken, Anregungen ???
Tom