Wie Algenrefugium bauen?

  • Hallo zusammen

    ich würde gerne ein Algenrefugium haben. Ich habe lange hin und her überlegt, aber alles was mir einfällt ist zu aufwendig, zu teuer oder zu unsicher. Es soll ein kleines Extrabecken neben dem Technikbecken sein. Die Beleuchtung ist geklärt. Fraglich ist der Wasserab- und Zulauf. 2 gleichstarke Pumpen sind mir da zu unsicher. Eine automatische Niveauregulierung (z.B. Tunze) zu teuer und zu aufwendig. Irgendwelche Ideen?

    Grüße

    Deniz

  • Servus!

    Normal stehen die Refugien einfach höher als das Technikbecken und laufen über nen Überlauf zurück. Wenn der vernünftig angebracht ist, gibt es auch kein Problem beim Pumpenausfall. Musst dir halt überlegen was passieren kann und ob du ne extra Pumpe fürs Refugium im TB hast oder es im Bypass laufen lassen willst. Den Durchfluss durchs Refugium regelbar zu machen ist eine gute Idee.

    LG Niederbayer

  • Hallo Deniz,

    Ein Algenrefugium ist nur Sinnvoll, wenn es gross genug ist! Mit einem zum Beispiel 40x40cm grossen Abteil ist es nicht getan. Als Faustregel kann man in etwa sagen das das Algenrefugium etwa 70% der Aquariumfläche aufweisst! Alles andere ist nicht sinnvoll, da es seinen zweck nicht erfüllt.

    Gruss

    Boris

    Aquarienbau - Energiesparkonzepte für Aquarien - Aquarienpflege -Aquascaping


    Azoo-Schaubecken 400cm x100cm x65cm
    Standzeit seit 1/2011

    www-natural-reef-design.com

  • Naja aber trotzdem ist doch ein kleines besser als gar keins oder nicht? Sinnlos kann es ja nicht sein, wenn es doch nitrat und Phosphat reduziert und zusätzlich auch nich Plankton siedlungs fläche bietet... Vielleicht nicht im ausreichendem Maße, aber ohne sieht es doch noch schlechter aus... Oder warum nützt ein zu kleines nichts?

    Gruß,
    Karlo

  • Also Boris hat recht, wenn man gezielt Nitrat und Phosphat reduzieren möchte.
    Rein biologisch gesehen ist für Plankton ein kleines besser als gar keines.
    Ich würde auf allen Fällen die Drahtalgen empfehlen.
    Meiner Erfahrung sind es die besten.

    LG. Robert

    • Offizieller Beitrag

    Hi Deniz,

    würde zwar auch denken das es ein bisschen hilft die Wasserwerte zu verbessern (klar darf man bei einem kleinen Refugium kenie grossen Wunder erwarten), aber wie auch immer, das auch in einem kleinem Refugium sich das Plankton ungestörter vermehren kann, dem sollte keiner wiedersprechen (meine ich).
    Würde dann das Refugium allerdings schon so anlegen, das Du einen passiven Rücklauf hast, denn zwei Pumpen häckseln mehr als eine. Das optimale (aber sicher schwierig zu berwerkstelligen) wäre ein passiver Rücklauf ins Aqua, so da gar nichts gehäckselt wird.


    Gruß

    Markus

    zur Zeit nichts was mann als Aquarium bezeichnen könnte ;(

  • Am einfachsten ist sicher nach dem Abschäumer mit ner Pumpe (entweder regelbar oder mit Kugelhahn) ins Refugium und dann passiv zurück in den TB Einlauf(!). Es ist nicht auszuschließen, dass aus dem Refugium potentiell abschäumbare Substanzen kommen - die Chance sollte man dem Abschäumer geben ;) Der Nährstoffaustrag finden ja über das abernten der Algen statt -> logischerweise wird das grundsätzlich(!) bei vielen Algen in einem größeren Refugium mehr sein als in einem kleinen mit weniger Algen. Die Regelung des Durchflusses ist m.E. enorm wichtig um auch eine Steuerungsgröße hinsichtlich des "Nährstoffmanagements" mithilfe des Refugiums zu haben und nicht nur ein weiteres Teil, dass Arbeit macht ;)

    LG Niederbayer

  • Deniz: Eines noch: War zwar jetzt nicht deine Frage, weil du ja eher nach der Technik gefragt hast, aber die Frage von schromer ist schon gar nicht so unwichtig. Es gibt ja 1000 versch. Gründe für Refugien ... is ja nicht wenig kompliziert. Will sagen: Wenn du wirklich ein reines Algenrefugium zur Nährstoffsenkung mit Drahtalgen etc. habe möchtest, ist das was anderes als wenn du Plankton produzieren und ins Hauptbecken fördern möchtest. Ich persönlich bin in meinen Antworten bisher von der reinen Nährstoffentfernung ausgegangen. Letztlich solltest du dich aber wirklich fragen, woher denn dein Nährstoffüberschuss eigentlich kommt? Wenn Dein Becken nur MIT einem Refugium funktioniert und nicht ohne, dann stimmt m.E. was Grundlegendes nicht.

    LG N.

  • Inwiefern nährstoffmanagement mit durchflussrate Regeln? Mehr durchfluss weniger Nährstoffe oder eher anders?
    Was mich auch noch interessiert, wie wichtig ist die Beleuchtung in Bezug auf Intensität und Spektrum? Was sind da so empfehlenswerte Werte?

    Gruß,
    Karlo

  • Ja. Wenn Nährstoffmangelsituationen im "Hauptbecken" auftreten, dann das Algenrefugium weniger durchströmen lassen. Makroalgen die man in nem Refugium aberntet bitte auch nicht wieder verfüttern, weil sonst alles was man raus holt wieder in den Stoffwechselkreislauf rein kommt. Der Punkt ist, dass alle Organismen im Refugium in Nahrungskonkurrenz zu den Organismen im Hauptbecken stehen. Im Grunde ist das immer das gleiche Spiel: Suche nach Nischen. Das aufkommen der einen Organismen bedingt den Rückgang anderer die in der selben Nische (in dem Fall) Futtern.

    LG N.

  • Kann noch wer was zur Beleuchtung sagen?

    Von der Dauer her einfach azyklisch zu Hauptbecken ca. 10-12h würde ich sagen wg. der pH Wert Stabilisierung. Weil's in nem anderen Thread erwähnt wurde: Bei Triton steht mit blauen und weißen T5 und ca. 0,06-0,08W pro Liter Hauptbecken. LED empfiehlt Triton nicht.

    Mei. Das ist natürlich auch so ne Sache. Wenn man mal sieht das bei T5 oft ungefähr 0,6-0,8 Watt pro Liter im Hauptbecken empfohlen werden (ggf. auch mehr je nach Tieren), ist der Triton Ansatz wohl 10%. Das liest man auch so öfter mal unabhängig von Triton. Ist also nachvollziehbar. Wahrscheinlich gilt das auch für die Größe des Refugiums. Ist eine Vermutung aber auch das liest man oft. Warum man nicht mit LED arbeiten soll ist mir schleierhaft. Das ist wohl eher so zu verstehen, dass die übliche Hauptbeckenbeleuchtung vom Spektrum her nicht optimal geeignet ist. Algenbeleuchtung sollte soweit ich weiß eher rein kaltweiß+ blaulastiger sein und die anderen Teile nicht so drin haben. Also im Endeffekt ganz normal. Eher "süßwassermäßig". Bin aber auch relativ sicher, dass das auch von der Algenart abhängt. Müsste man mal die Absorptionsspektren ansehen. Ich bin da aber kein echter Spezialist.

    Ich würde mal - rein praktisch und als Startpunkt gesehen - so anfangen, dass ich für ein 1000 Liter Becken ein 100 Liter Refugium einrichten würde. Evtl. nicht ganz so hoch wie das Hauptbecken, eher flacher und ich würde es mit der selben Intensität oder annähernd so wie das Hauptbecken beleuchten. Dimmbar selbstverständlich, dammit man nachregeln kann wenn es sein muss. Entweder mit kaltweißen 6500K T5 oder balu:kaltweiß LEDs in 1:2 bis 1:3 oder so. Man kann dann sehen was passiert und immer noch Veränderungen vornehmen.

    LG N.

  • Also das mit dem engegensetzter Beleuchtung funktioniert nur mit großem Refugium wie schon
    am Anfang beschrieben.
    Mit kleinen wirst du in Sachen PH nichts ändern.
    Aber das entscheidest selber wie es dir am besten taugt.

    LG. Robert

  • Ja das mit azyklischer Beleuchtung ist schon klar... Allerdings glaube ich auch hier, dass selbst ein kleines Refugium zumindest ein bisschen zur Stabilisierung beiträgt...
    Das mit der Empfehlung von Triton, nicht auf LED zu setzen, kommt wohl eher vom Preis für LED Lampen... Allerdings verstehe ich dann nicht, warum die Base Elementz von Triton doch so teuer sind, wenn er doch so auf die schonung des Geldbeutels der Kunden achtet...
    Interessant finde ich immernoch die Frage des Spektrums...ich könnte mir gut vorstellen, dass eine Süßwasser Leuchte besser geeignet wäre, als eine Meerwasser... Denn was sollen die Algen mit dem blauen Anteil anfangen können? Die meisten höheren Algen wachsen doch auch in flachwasserzonen, wo eher ein homogenes Spektrum vorhanden ist oder? Ok... Blau ist sehr Energie reich... Aber denke, wenn die Algen was davon umsetzen können, dann eher den UV Bereich oder?

    Gruß,
    Karlo