Praxisseminar "Schleifen und Polieren von Plexiglasaquarien" Teil 3: Schleifen und Polieren

  • Praxisseminar "Schleifen und Polieren von Plexiglasaquarien" Teil 3: Schleifen und Polieren

    Im 1. Teil dieses Praxisseminars haben wir die Unterschiede zwischen den Produkten GS (Guss-Verfahren) und XT (Extrusions-Verfahren) kennen gelernt und konnten im 2. Teil die verschiedenen Möglichkeiten der Bearbeitung aufzeigen.
    Im 3. und letzten Kapitel unseres Praxisseminars, zeigen wir Euch, dass man keine Angst haben muss, wenn es um das Entfernen von Kratzern in Acryl-Becken geht, unabhängig ob die Schäden innen oder außen vorliegen.

    Damit das Ergebnis auch zufriedenstellend ausfällt, muss das schleifen sehr sorgfältig und ohne Zeitdruck geschehen. Auch die Wahl der richtigen Werkzeuge, Maschinen und der Schleifmittel tragen maßgeblich zum Erfolg bei.

    Schleifen im Aussenbereich oder bei leeren Aquarien:

    Bewährt haben sich in der Praxis folgende Geräte und Schleifmittel folgender Hersteller:
    - Rotationsschleifer, z.B. Festoll ETS 150/3 EQ oder andere entsprechende Modelle
    - Klingspor und/oder Festool Schleifpapier
    - Polierwachs Menzerna SF und/oder IP Festpaste
    - Stoffschwabbelaufsätze für Handpoliergeräte oder Bohrmaschinen

    Generell muss beachtet werden, dass die Tiefe der Kratzer über das Anfangskorn des Schleifpapiers entscheidet. Der erste Schleifvorgang muss die Kratzspuren vollkommen beseitigen und
    jeder nachfolgende Schleifvorgang muss die Schleifspuren des vorherigen Schleifvorganges beseitigen, d.h. immer großflächig schleifen! Zur besseren Orientierung empfiehlt es sich,
    die betroffenen Stellen mit einem wasserfesten Filzstift großzügig zu markieren. Vor dem Wechsel der Körnung die Fläche immer reinigen.

    In der Regel werden folgende Körnungen benutzt: 240, 400, 800, 1200 und 2000.
    Der Schleifvorgang erfolgt meist in drei Stufen:

    - Grobschliff: mit einer Körnung von 240.
    - Mittelschliff: mit einer Körnung von 400 und 800.
    - Feinschliff: mit einer Körnung von 1200 oder danach 2000
    Der Mittel -und Feinschliff sollte nur nass erfolgen.

    Nach dem Schleifen und anschließender Reinigung werden die geschliffenen Stellen mit einer Stoffwalze/Polierscheibe und dafür geeigneten Polierwachs poliert. Die Umdrehungszahl bei Schwabbeldurchmesser von 100mm beträgt ca. 2000 U/min.
    Beim maschinellen Schleifen und Polieren ist ferner darauf zu achten, dass nicht zu lange und zu fest aufgedrückt wird, damit durch entstehende Reibungswärme keine Spannungen oder Mini-Risse auftreten.


    Schleifen unter Wasser:

    Micromesh®
    Für Reparaturarbeiten unter Wasser bieten sich Micromesh® Schleifmittel an.
    Die Schleifkristalle die in einer Silikon/Latexmatrix und einem textilem Trägermaterial fest gebunden sind, ermöglichen eine hohe Beweglichkeit und Anpassung an die zu bearbeitenden Fläche.
    Micromesh® kann nass oder trocken verwendet werden und ist in Korngröße 1500, was das "gröbste" Korn ist, bis hin zu 12000 (damit kann man sich die Nägel polieren) erhältlich. Eine korrekte Anwendung vorausgesetzt, ist Micromesh® sehr lange haltbar, aber nicht geeignet tiefe Kratzer abzuschleifen.

    Dies war der 3- und damit auch letzte Teil zu unserem Praxisseminar "Schleifen und Polieren von Plexiglasaquarien", den wir mit freundlicher Unterstützung von NRW-Riff, der Familie Schuran (Schuran OHG) und meiner einer gemeinsam erarbeitet haben.

    Die komplette Bilderstory sowie die Videos zum Praxisseminar, werden wir zeitnah hier noch veröffentlichen.

    Eure Janka und das Team vom NRW-Riff :thumbup:

    LG Janka :this:


    A mou mou dou wodda mou dou mou