Moin!
Erst mal Hallo an Uli und noch einmal ein Danke für Deine Gastfreundschaft am Samstag. Schön, dass wir uns auch einmal kennen gelernt haben! Mist nur, dass ich wieder infiziert bin. Die verbliebene Technik aus meiner Auflösung wird eingemottet und in ein paar Jahren wieder rausgekramt.
So, zurück zum Thema:
Meine Rückwand bestand aus etwa 30kg Ex-Lebendgestein, das schon ein paar Wochen im Regen stand (und ein wenig müffelte).
Behandelt habe ich es wie folgt: Erst einmal gründlich abgekärchert, dann für etwa eine Woche in verdünntem Wasserstoffperoxid eingelegt. Das hat richtig geblubbert.
Anschließend habe ich es, ungeduldig wie ich bin, eine Woche gewässert (in Leitungswasser) und verbaut.
Wie zu erwarten war, gab es in den ersten Wochen im neuen Becken einen Anstieg von PO4, der sich aber mit Diakat B gut kontrollieren ließ. Nach etwa zwei Monaten war der Spuk vorbei und das Becken lief stabil ohne nennenswerte PO4-Probleme. Auch während der Zeit gab es keine Probleme, weil das Diakat den PO4-Level unten gehalten hat. Die Korallen waren halt zwischenzeitlich etwas eingedunkelt.
Mein Fazit: Kann man machen, aber mit einem PO4-Anstieg ist zu rechnen. Allerdings ist das auch nicht so ein großes Problem, wenn man die Wasserwerte im Auge behält und mit Absorbern gegensteuert (das regelt sich dann ja mit der Zeit). Wie bei allem ist das Wichtigste, das man ruhig bleibt und nicht zu sehr experimentiert.
Aber noch einmal generell: Was ich schon alles in meiner Sturm und Drang-Zeit ins Becken gekippt und experimentiert habe und was die Korallen schon alles überstanden haben, auch ohne direkt dunkelbraun zu werden ... ab und zu frage ich mich halt, ob die Vorsicht, die so oft propagandiert wird, z.B ...
- nur mit Handschuhen ins Becken greifen, damit keine Fette von der Haut ins Becken gelangen
- Keine normalen Schläuche verwenden, wegen Weichmachern
- kein totes Lebendgestein wegen Po4-Eintrag
- etc.
... nicht etwas übertrieben ist. Sicher gibt es einen Ideal-Zustand, aber man kann es sich an manchen Stellen sicher etwas einfacher machen, ohne das Becken gegen die Wand zu fahren. Wenn ich auf meine aktiven 7 Jahre mit Steinkorallen zurückblicke, war mein größtes Problem, einen konstanten KH zu gewährleisten. Durch meine KH-Schwankungen habe ich mehr Korallen gegen die Wand gefahren, als durch alle anderen Experimente zusammen. Die Lösung hierzu habe ich erst gefunden, als ich das Becken aufgelöst habe -> Ein auf 2.000l ausgelegter Kalki konnte endlich genug leisten, um meine 500l ausreichend zu versorgen.
Gruß,
Thomas